Abtötung von Schimmel

Wenn auf dem Papier der Schimmel als braune, rote und gelbe stockfleckenartige Verfärbungen sichtbar ist, können Sie davon ausgehen, dass 40 – 50 % des Gesamtbestandes (nicht sichtbar) befallen ist.

Bei Papieren, die nicht länger als ca. 100 Jahre aufbewahrt werden müssen, bietet sich eine Desinfektion durch Bestrahlung an, um alle Mikroorganismen abzutöten.

Die Papiere werden der Strahlung einer radioaktiven Quelle ausgesetzt und mit einer für Papier optimierten Strahlungs- dosis behandelt, bei der eine Reduzierung der Keimzahl um 6 Zehnerpotenzen erreicht wird. Das bedeutet, dass von 1 Million lebender Keime (Schimmelpilze und andere Mikroorganismen) alle bis auf 1 Keim abgetötet werden.


Von zwei schimmelbefallenen Ordnern wurde vor und nach der Bestrahlung je eine Abklatschprobe entnommen und auf einem Nährmedium (in Petrischalen) bebrütet.

Die unteren beiden Proben wurden vor, die beiden oberen nach der Bestrahlung entnommen. Bei den beiden unteren Petri- schalen sieht man sehr gut, dass es sich beim Schimmel an Papieren oft um viele unterschiedliche Keime handelt. Die oberen Nährböden ohne Schimmel zeigen, dass der Schimmel durch Bestrahlung nicht mehr vermehrungsfähig ist.

Von zwei schimmelbefallenen Ordnern wurde vor und nach der Bestrahlung je eine Abklatschprobe entnommen und auf einem Nährmedium (in Petrischalen) bebrütet. Die unteren beiden Proben wurden vor, die beiden oberen nach der Bestrahlung entnommen. Bei den beiden unteren Petrischalen sieht man sehr gut, dass es sich beim Schimmel an Papieren oft um viele unterschiedliche Keime handelt. Die oberen Nährböden ohne Schimmel zeigen, dass der Schimmel durch Bestrahlung nicht mehr vermehrungsfähig ist.

Das Papier wird durch diese Sterilisationsmaßnahme nicht radioaktiv!

Eine Sterilisation von Archivalien durch gasförmige Chemikalien führen wir aufgrund der nicht garantierten, vollständigen Abtötung sowie der möglichen Ausgasung der für den Menschen gefährlichen Chemikalien nicht durch.

Um nach der Abtötung der Mikroorganismen ein erneutes Wachstum nachhaltig zu verhindern, ist es sehr wichtig, dass das Papier keine Feuchtigkeit (und damit für den Schimmel keine Lebensgrundlage) mehr enthält.

Die oft versuchte Trocknungsmaßnahme mittels Luftentfeuchtern ist besonders bei großen Mengen an Archivalien als sehr riskant anzusehen, da nicht sicherzustellen ist, dass alle Feuchtigkeitsnester aus dem Gesamtbestand entfernt wurden (z.B. bei schlecht belüfteten Archiven bilden sich oft im Bereich der Außenwände und den Raumecken ein Mikroklima aus, was zu partiell höheren Wassergehalten in den dort gelagerten Papieren führen kann. Nasses Papier in Klarsichtfolien ist über die Luftentfeuchtung praktisch nicht zu trocknen).

Außerdem erhöhen Luftentfeuchter – besonders die Kondensationstrockner – die Raumtemperatur, was zu einer deutlichen Beschleunigung des Wachstums von Mikroorganismen führt. Darüber hinaus kann es Monate dauern, bis die Kernfeuchte der Akten auf Werte herabgesetzt wird, bei der sich Schimmelpilze nicht mehr vermehren können. Während dieser Zeit können sich dort Schimmelpilze und Bakterien unbemerkt weiter vermehren, zusätzlich werden durch die Gebläse der Trocknungsgeräte diese im ganzen Raum verteilt und evtl. nicht infizierte Bestände kontaminiert.

Nur bei dem für Papier fachgerechten Gefriertrocknungs- und Vakuumtrocknungsverfahren ist es sichergestellt, dass eine Vermehrung von Mikroorganismen während der Trocknung unterbunden und das gesamte Wasser in kürzester Zeit vollständig entfernt wird!

Für weitere Details lassen wir Ihnen gerne Literatur und unser Infoblätter zukommen.